"Du kannst deine Sachen packen und gehen", sagst du laut und ich schaue dir kurz ins Gesicht ehe ich mich umdrehe und gehe. Du bist wütend, wütend auf mich und in meinem Kopf ist wieder dieses Meer aus Worten, mit all den Worten die mich zweifeln lassen, dass ich richtig bin. Richtig für dich. Vor mir verschwimmt meine Sicht ein wenig, laufe den gepflasterten Weg entlang, immer jedes zweite Viereck in welches ich auftrete, ich plücke Blätter von den Büschen, zerreise sie in den Händen und werfe sie anschließend in die Luft. Ich spüre deine Anwesenheit in meinem Rücken, du läufst auf der anderen
Straßenseite und überholst mich, du sagst nicht, schaust nicht. Wenn ich eines gelernt habe, dann ist es nicht zurückzuschauen, sondern die dinge so zu akzeptieren wie sie sind, oder wie sie kommen werden. Ich will nicht noch einmal einen Kampf kämpfen, der eigentlich schon längst verloren ist. Also blicke ich nicht zurück sondern gehe stillschweigend meinen Weg. Als du in die Einfahrt läufst, blickst du einmal kurz zu mir, dabei denke ich an dein lächeln, daran wie deine augen immer gefunkelt haben, wie dein lächeln aussieht und was mir alles fehlen würde wärst du weg. Den schlüssel hast du stecken lassen und ich betrete schweigend deine wohnung, suche meine sachen zusammen, lege den Hauschlüssel auf die Komode und frage ob das wirklich alles gewesen war. Du sprichst davon, dass du dir nicht mehr sicher bist ob das mit uns alles noch einen sinn macht, dabei sind deine augen so leer und ich habe angst, dass sie ihr funkeln irgendwann ganz verlieren.
23 August 2012
14 August 2012
burning memories
Da brannten wir nur dahin. Ein wir von dem wir uns schon seit Monaten entfernt hatten. Es gab nicht viel was von uns übrig blieb, ein Buch mit fast 200 Seiten, eins dummes T-shirt, ein paar Momentaufnahmen, gelogene Worte, naive träume und ein wenig tinte auf der haut. Und ich muss feststellen, dass es ein uns wohl nie wirklich gegeben hat, dass wir nie so groß waren, wie ich immer dachte und dass du wohl nie so aufrichtig zu mir warst, dass ich deinen worten keinen glauben schenken, konnte .. oder durfte? Als alles in den Trümmern lag, sagtest du zu mir, dass du das alles nur tun würdest, damit ich daraus lerne. Dass ich mir die Dinge merke, einpräge, damit ich irgendwann alles besser mache. Du hast mir gelehrt, dass Menschen eigentlich nie besser sind, wie die Menschen die sie so sehr verabscheuen. Denn das warst selbst du nicht, du warst und bist vorallem nicht besser. Dass will ich dir damit sagen. Ich will dir sagen, dass ich froh bin, dass du aus meinem Leben verschwunden bist, auch wenn es eigentlich sehr weh tat. Du hast mich stärker gemacht, wenn auch ein bisschen kühler. Und aus den Fehlern werde ich nicht lernen, ganz gewiss nicht. Ich bleibe die selbe Kim, die die du jetzt verabscheut, die du hasst. Ich bleibe die Kim, die du angeblich mal so geliebt hast.
tat übrigens gut, alle die sachen zu verbrennen, zuzusehen wie sich die flammen langsam
ihren weg suchten, wie dein gesicht dahinbrannte und zu asche zerfiel. Ich hasse dich.
Und das ist nicht mehr gelogen.
08 August 2012
vielleicht werden wir zusammen alt
"Mein ein und alles" steht hinten in krakeliger jungenschrift
geschrieben, auf der anderen seite die momentaufnahme eines mädchens was
ich nur aus erzählungen kenne. Blaue augen hat sie und sommersprossen
zieren ihre nase. Eine mischung aus blond und braun umrahmen ihren
eigentlich doch hübschen kopf. ihre schultern bedeckt durch eine jacke
im camouflage muster, darunter einm helles oberteil. Das foto blitzte
einmal zwischen deinen anderen passfotos hervor. Ich schwieg, sagte
nichts. Durch deine erzählungen war sie mir schon immer ein dorn im
auge, sie war so anders .. in meinen augen viel besser als ich es bin.
Machte alles richtig, nahm rücksicht... - halt deine große liebe. Ich sollte das foto verbrennen, zerschneiden. Und um ehrlich zu sein, hatte ich es den ganzen abend vor mir liegen, auf dem sofa, dann auf dem tisch und heute früh hab ich es mitgenommen. In mein Portmonaie gesteckt. Keine ahnung warum. Am Bahnhof stand ich, kurz vor neun war's. Da ist mir das Foto wieder eingefallen, ich habs mir angesehen und langsam auseinander gerissen. MEIN - EIN - UND - ALLES, bis das ganze Bild nur noch aus ein paar papierfitzeln bestand, die sind mit dem wind davon geflogen, wie asche. Die vergangenheit anderer sollte man ruhen lassen. Ich meine wir leben im jetzt und hier. Jetzt bin ich dein ein und alles und das ist das einzige was zählt, oder nicht?
Nachmittags sitzt neben mir ein Mann im Bus. Er ist schon alt, trägt falten im
gesicht und eine große brille. Mit sich trägt er einen braunen leder
aktenkoffer, gesichert mit einem zahlenschloss und auf seinem schoß ruht
ein jutebeutel und sein bläulicher anglerhut. Darauf liegen
umschlossen seine hände. Er trägt ein weiß-blau kariertes Hemd, eine Krawatte mit Flugzeugen bedruckt, dazu eine graue Anzughose. Aus dem Augenwinkel blitzt mir ein schmaler goldener Ring mir entgegen. Er trägt ihn
an seinem linken Ringfinger. Sicherlich sein Hochzeitsring. Wie lange
er ihn wohl dort schon trägt? Hat er ihn jemals abgenommen? Ob seine
frau noch lebt? Wie haben sie sich kennengelernt? Und dann schaue ich
auf mich und denke nach. Wann werde ich wohl heiraten? Und vor allem
wen? Ist der Mann mit dem ich mein ganzes leben verbringen werde, mir
schon mal begegnet? Auf der straße, irgendwo in der bahn, im Bus? Oder
vielleicht ist es der mann, dessen hand ich seit 5 monaten halte, dessen
lippen ich küsse. Vielleicht steckst du in ferner Zeit einen ring an meinen Finger, auf dass er für immer dort bleibt? Vielleicht werden wir glücklicher als wir es jemals erwartet hätten, vielleicht ziehen wir ja wirklich zusammen, kriegen kinder? lieben uns solange unser herz schlägt.
Vielleicht werden wir zusammen alt.
wäre doch schön, nicht?
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